Bürgersolarpark auf über 125 ha Fläche, Aufbau Fernwärmenetz, Installation von E-Ladeinfrastruktur
Die Gemeinde will nicht nur große Mengen erneuerbaren Strom erzeugen, sondern eine echte Energiewende schaffen. Deshalb bietet sie den Bürgerinnen und Bürgern eine Alternative zu Öl und Gas für die Wärmeversorgung sowie Lademöglichkeiten für E-Autos. Zudem sollen die Menschen vor Ort vom Umstieg auf Erneuerbare finanziell profitieren.
Der Bürgersolarpark erzeugt mit circa 125 MWp Gesamtleistung so viel Strom, wie rund 37.500 Haushalte verbrauchen. Naturschutz wurde bei dem Projekt mitgedacht: Durch Wildtierkorridore, die Anpflanzung von seltenes Magergraswiesen, die woanders vielfach landwirtschaftlichen Nutzflächen weichen mussten, sowie den Einsatz von regionalem Saatgut zur Eingrünung wird die Biodiversität unter den Solarmodulen gefördert.
Neben dem Bürgersolarpark wurde in Bundorf ein hauptsächlich stromgeführtes Fernwärmenetz zur Versorgung von Privathaushalten und kommunalen Liegenschaften wie Bürgerhaus und Kindergarten errichtet. Parallel dazu wird eine E-Ladeinfrastruktur aufgebaut, so dass die Bürgerinnen und Bürger ihre E-Autos mit ökologischem, vor Ort produziertem Strom aufladen können.
Von der ersten Projektidee bis zur Inbetriebnahme vergingen nur drei Jahre. Dies konnte durch eine enge und partnerschaftliche Kooperation zwischen der Bürgerenergiegenossenschaft EGIS eG und der Gemeinde ermöglicht werden. Schon mit 200 EUR können sich die Menschen an der Genossenschaft beteiligen.
Das Pionier- und Modellprojekt soll langfristig eine zuverlässige, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung sichern. Wärme- und Mobilitätswende wurden dabei mitgedacht. Zukünftig erhalten nicht nur die Genossenschafter eine attraktive Dividende, sondern es wird ein eigener, günstiger Stromtarif für Bundorf gelten. Bundorf befindet sich somit auf dem Weg zur kompletten Energieautarkie und reduziert den CO2-Ausstoß der Gemeinde um rund 90.000 Tonnen pro Jahr.